Machen Sie Hund und Katze winterfest
Haut-/Fellkontrolle und ein "Ölwechsel" beugen Krankkeiten vor
Fellwechsel - alles alte Haar muss raus !


Pfotenpflege: wer gut schmiert, der gut läuft...
Die Pfoten der Hunde müssen jetzt sorgfältig gepflegt werden. Rissige, trockene Zehenballen müssen mit fetthaltigen Cremes, Vaseline oder Melkfett glatt und geschmeidig gemacht werden und die Fellbüschel zwischen den Zehen sollten sorgfältig gekürzt werden.

Die Pfotenballen sind sorgfältig auf Schrunden und Verletzungen zu unter- suchen und mit Fett (Melkfett, Vaseline) oder spezieller Pfotencreme vom Tierarzt regelmäßig zu pflegen. Besonders wichtig ist die Kontrolle zwischen den Zehen und die Pflege der Ballenflanken zwischen den Zehen. Ein gut gepflegter Ballen sollte so aussehen wie die Nasenspitze: glatt und glänzend!
In der kalten Jahreszeit suchen sich auch unliebsame Gäste ein warmes Winterquartier - FLÖHE !!! Der Tierarzt berät Sie über Medikamente zur Flohprophylaxe, bevor Sie erst lästige Untermieter in der eigenen Wohnung feststellen müssen!
Junghunden sowie empfindlichen und älteren Hunden empfiehlt der Tierarzt eine Schluckimpfung gegen Virushusten, und die regelmäßige Entwurmung steht im Herbst sowieso auf dem Programm.
Kleiner Mangel - große Wirkung ...
Viele Hunde leiden unter einem latenten Mangel an essentiellen Fettsäuren, weil die Fertigfutter nur geringe Mengen dieser lebensnotwendigen Nährstoffe enthalten, die dazu noch bei der produktionsbedingten Erhitzung leicht zerstört werden. Die Haut von Hund und Katze braucht besonders in der nassen Jahreszeit den wasserabweisenden Überzug, den die Hautdrüsen produzieren und den wir als Glanz auf dem gesunden Fell sehen können. Im Winterhalbjahr braucht der Körper deswegen erhöhte Mengen dieser essentiellen Nahrungsbestandteile. Unter Mangelversorgung wird das Fell zunächst stumpf und fühlt sich strohig-trocken an. Bei weiterer Unterversorgung entstehen sichtbare Hautschuppen, weil sich der Zusammenhalt der Epithelzellen in den oberen Hauschichten löst. Der Zellverband der Haut, der dachziegelartig die darunterliegenden Gewebe schützt, löst sich quasi auf und ermöglicht Feuchtigkeit, Bakterien und Hautpilzen in die Haut einzudringen. In dieser Phase der Veränderung entsteht oft ein unangenehmer Hautgeruch durch die Aktivität abnormaler Hautbakterien und -pilze. Juckreiz entsteht und durch Belecken und Bekratzen reibt sich der Hund Schmutz und Krankheitskeime bis tief in die Haut, so daß Ekzeme und Eiterpusteln entstehen können. In diesem Krankheitsstadium muß der Tierarzt aufgesucht werden und eine systematische Diagnostik und Therapie eingeleitet werden.
Vor dem Winter: "Ölwechsel"!
Leichte Fälle lassen sich gut durch eine Futterergänzung mit Fettsäurenpräparaten bessern. Aus tierärztlicher Sicht empfiehlt sich eine vorbeugende Kur zur Verbesserung der Hautgesundheit, bevor erste Mangelerscheinungen auftreten.
Essentielle Fettsäuren (essentiell bedeutet lebenswichtig ) sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Linol- und Linolensäure und Arachidonsäure. Diese werden chemisch nach ihrer Kettenlänge der omega-3- oder der omega-6-Reihe zugeordnet und sind vor allem in gewissen Pflanzenfetten und Tiefseefisch natürlicherweise vorhanden. Für den Menschen werden vorzugsweise Nachtkerzenöl und Borretschöl wegen ihrer hohen FS-Gehalte verwendet, leider sind diese Produkte sehr teuer und für Hunde praktisch unbezahlbar. Viele Tierhalter füttern deswegen Salatöle wie Sonnenblumenöl oder Olivenöl, wissen aber nicht, daß die omega-Fettsäurengehalte darin verschwindend gering sind (1-3 % ).
Leckere Medizin für Hund und Katze ...
Spezielle Futterergänzungspräparate für Hunde und Katzen auf der Basis von Dorschlebertan und pflanzlichen Ölen enthalten in ausgeglichenen Verhältnissen hohe Mengen an diesen Wertstoffen ( > 30% ) und bieten sich - auch wegen ihres günstigen Preises - für die kurmäßige Futterergänzung an. Während uns Menschen der Lebertrangeruch eher unangenehm berührt, finden Hunde und Katzen dieses natürliche Fischaroma eher anregend und lecken in der Regel begierig den letzten Tropfen aus dem Napf...
Die veterinärmedizinische Forschung hat in den letzten Jahren die Bedeutung dieser Nährstoffe untersucht und bestätigt. Weil die individuellen Bedürfnisse der Patienten sehr unterschiedlich sein können, muss eine Dosierung nach Wirkung vorgenommen werden. Das bedeutet, daß man zunächst mit relativ hohen Dosierungen den Mangelzustand ausgleicht und die Depots im Körper auffüllt. Klinisch lässt sich meistens eine sofortige Besserung der Hautgesundheit und des Fellzustandes feststellen. Danach kann die Dosierung schrittweise nach Bedarf erniedrigt werden.
Interessant ist die Erkenntnis, daß omega-Fettsäuren eine zentrale Rolle im Stoffwechsel der Hauthormone spielen und therapeutisch die selbe Wirkung wie eine Cortisonverabreichung erzielen können - und das völlig natürlich und ohne schädliche Nebenwirkungen! Viele Tierärzte setzen daher erfolgreich therapeutische Dosierungen von FS-Präparaten zur Behandlung von Hautkrankheiten und Allergien unterstützend ein.
Autor und Copyright: Dr. med. vet. Stefan Gabriel, Tierarzt
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